Nach 16 stündigem Trip in Colombo, der Hauptstadt von Sri Lanka angekommen, war meine Lust auf Stadt eigentlich verschwindend gering. Deshalb auf nach Negombo, einer Kleinstadt im Norden von Colombo, die meinen Wunsch nach Strand und Relaxen nachkommen sollte. Mit dem TukTuk ging es gleich weiter nach Negombo, die Fahrt dorthin hatte ich wohl viel zu viel bezahlt, ein üblicher Anfängerfehler, den mir der Tuktukfahrer erfolgreich ausredete. Gutgelaunt, aber trotzdem geschafft vom Flug, war mein Handelsgeschick nicht mehr das Allerbeste und die Sehnsucht nach Strand zu groß.
Are u happy?
Bereits bei meinem Trip nach Myanmar blieben mir die superfreundlichen Menschen im Herz und Gedächtnis. Eine Steigerung bot mir gleich vom ersten Moment an Sri Lanka. Irgendwie schien mich bereits jeder zu kennen, da mich jeder Zweite als sein Freund bezeichnete, mir helfen wollte und ich mich fragte, ob ich denn wirklich so hilfsbedürftig aussah. Natürlich war mir der Grund der Hilfsbereitschaft bewusst. Doch in den nächsten Tagen lernte ich Sri Lanka als wirklich sehr freundliches Lad kennen, in dem nicht jeder, der dir helfen möchte, Geld von dir will. Ein gutgelauntes Völkchen, das ich bereits die ersten Tage ins Herz geschlossen hatte. Eine ungespielte Freundlichkeit, von der sich so mancher Thai was Abgucken konnte.
Die Beach Boys – das Thailand für Frauen
Die Offenheit und Kontaktfreundlichkeit bemerkte ich bald auch am Strand von Negombo. Wer als Frau alleine in der Sonne relaxen wollte, bekam schon recht bald Besuch von einem der vielen Beach Boys. Junge, für mein Urteil recht gut aussehende Männer flirteten und baggerten, was das Zeug hielt und ich beobachtete so manches Treiben recht amüsiert. Was für die eine Frau sehr nervig sein kann, ist für die Andere ein willkommener Urlaubsflirt. Das „Problem“ dabei ist, dass die Beach Boys es sehr gerne nicht bei einem Flirt belassen möchten und bald schon das Eincremen „for free“ anbieten. Mit einem Schmunzeln vernahm ich, dass es ihnen bei der Ein oder anderen sogar gelang und sie in Begleitung den Strand verliessen. Was Thailand für die Männer ist, schien mir Negombo für die Frauen zu sein. Als aber dann sogar ich mit Komplimenten überhäuft wurde, wurde mir das Ganze dann doch etwas viel 😉
Doch die Gespräche mit den Einheimischen, egal aus welchem Grund auch immer sie entstehen, lockern die ohnehin sehr chillige Atmosphäre wesentlich auf. Lasst euch auf sie ein, wimmelt nicht gleich alles ab. Sie sind nicht aufdringlich, aber interessiert und meistens auch sehr witzig. Ausserdem sind sie stolz auf ihr Land und erzählen euch gerne und viel darüber. Hier scheint jeder Tourist Guide zu sein. So kann es dann auch mal passieren, dass plötzlich 3 Tuktuk Fahrer an deinem Frühstückstisch sitzen und mit dir scherzen. Momente, die jedem zu blendender Laune verhelfen. For Free!
Merry Christmas und das Alkohol”verbot”
24. Dezember – Heilig Abend. Was macht man an Heilig Abend in Sri Lanka? Ich wollte eigentlich nicht so wirklich viel davon mitkriegen. Öfters als hier wurde mir allerdings noch nirgendwo „Merry Christmas“ gewünscht. In Sri Lanka leben 4 Religionen mittlerweile friedlich miteinander, Buddhisten, Hindi, Moslems und auch Christen. Im Norden lebt zusätzlich das Volk der Tamilen. Um Weihnachten findet man sogar aus Ananas, Kokosnüsse und verschiedenen Hölzern gemachte christliche Krippen. Per Gesetz wird es geregelt, daß am 24. Und 25. Dezember aus buddhistisch religiösen Gründen Alkohol weder verkauft noch konsumiert werden dürfen. Dies ist auch effektiv so. Kein Restaurant serviert Alkohol, Bars haben geschlossen. Das Gesetz sieht hohe Strafen bei einem Verstoß vor.
Na super, kein Abendbierchen, kein Cocktail unter der Sonne. Nun gut, ich respektierte natürlich das Gesetz. Allerdings verstehe ich dann nicht ganz, warum ich dann Drogen jeglicher Art angeboten bekam. Abends dann merkte ich, dass das Gesetz wohl doch nicht soo strikt eingehalten wird. Die kleinen Gruppen am Strand, die glauben, um Weihnachten die ganze Nacht lang kleine Chinesenböller in den Nachthimmel schießen zu müssen, amüsierten sich mit einheimischen „Blue Diomond“. Tja, da ja Weihnachten war und mir dann doch ein wenig nach Feiern war, nahm ich die Einladung gerne an, mich zu ihnen zu gesellen, auch wenn ich nicht wirklich viel ihrer Gespräche verstand. Spassig wars trotzdem, manchmal braucht man eben keine Worte, um sich zu verstehen. Love it!